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Epistula Corvi XVI


Liebe Leserinnen und Leser,


im Grunde ist die Schriftstellerei eine Form von Gedankenübertragung. Ich denke mir etwas aus, schreibe es auf, und irgendwann – oft Jahre später – findet die Geschichte den Weg in die Hände eines Lesers und nimmt in dessen Kopf Gestalt an. In aller Regel bin ich dabei nicht zugegen.

Schreibzeichen Live

Auf der einen Seite hat dieser Prozess etwas Faszinierendes. Leute, die ich nicht kenne und die ich nie kennen werde, lassen sich von mir auf Raumschiffe und in verzauberte Wälder entführen. Irgendwann, irgendwo.

Andererseits bin ich neugierig darauf, was das für Menschen sind, die sich für die Geschichten interessieren, die ich gern erzähle. Deswegen schätze ich Lesungen und Leserunden sehr, und ich probiere gern neue Wege aus, um mit ihnen in Kontakt zu kommen. Mein neuester Streich betrifft dabei das Schreibzeichen. In dieser Videoreihe berichte ich schon seit Oktober 2014 darüber, was sich in meinem Schriftstellerleben tut, und nun mache ich das seit zwei Folgen live. Wer sich bei YouTube mit einem Account einloggt, kann nicht nur zuschauen, sondern auch im Chat Anmerkungen machen oder Fragen stellen, auf die ich sofort eingehe. Natürlich kann man die Videos auch später noch anschauen, aber ich hoffe, dass sich die rege Beteiligung der ersten Versuche stabilisiert und es immer eine so muntere Runde sein wird. Damit man sich leichter merken kann, wann man dafür ›einschalten‹ muss, möchte ich eine Regelmäßigkeit in meinen ›Sendeplan‹ bringen. Ich probiere, jeden zweiten und jeden vierten Mittwoch im Monat um 1930 Uhr online zu gehen.

Eine weitere Möglichkeit der Begegnung sind Workshops, in denen ich Schreibbegeisterten bei bestimmten Themen der Schriftstellerei helfen möchte. Eine Stärke der fantastischen Literatur besteht in der Erschaffung von Welten, die den Leser staunen lassen, und so ist das ein naheliegender Bereich. Ich werde aber auch etwas zur Entwicklung von Figuren machen – und wer weiß, wozu noch.

Das alles ist natürlich nur Begleitung für meine Hauptaufgabe: Geschichten zu Papier zu bringen, die Ihnen hoffentlich Freude machen werden.

Was war

Für mich hatte die Leipziger Buchmesse dieses Jahr zwei Schwerpunkte.

Feuer der Leere

Der eine war die Präsentation von Feuer der Leere, meines Science-Fiction-Romans und zugleich meiner ersten eigenständigen Klappbroschur. Das Buch war in der Messebuchhandlung schön positioniert, ich hatte eine Lesung auf der Fantasy-Leseinsel, und im Rahmen der Piper-Fantasy-Nacht durfte ich es ebenfalls vorstellen. Zu diesem Event gibt es einen schönen Bericht mit vielen Videosequenzen bei Literaturschock.

Besonders schön war dabei auch wieder die Begegnung mit meinen Fans (und solchen, die es werden wollen – schließlich werden dabei auch neue Leserinnen und Leser auf mich aufmerksam). Was ich zu Beginn meiner Schriftstellerlaufbahn falsch eingeschätzt, aber inzwischen gelernt habe: Dafür, dass man sich eine halbe Minute für sie Zeit nimmt, sind die Fans gern bereit, eine halbe Stunde oder länger in der Schlange zu warten. Früher hatte ich beim Anblick der Wartenden oft ein schlechtes Gefühl und habe möglichst schnell meine Unterschrift ins Buch geschrieben, aber jetzt spreche ich, wenn es irgend geht, immer ein paar Sätze mit den Fans. Das hat einen weiteren Vorteil: Ich kann die Widmung persönlicher gestalten.

Perry Rhodan

Der zweite Messeschwerpunkt war für mich der PERRY-RHODAN-Stand. Dort hatte ich zwei Autogrammstunden, und ich durfte eine kurze Live-Coverage machen, die auf der PERRY-RHODAN-Facebookseite zu sehen war. Wir hatten zwar ein wenig Probleme mit der Bandbreite, aber eine Menge Spaß, und wir konnten den Fans daheim ein bisschen Messe-Feeling übermitteln. Vor allem aber war der PERRY-RHODAN-Stand dieses Jahr mein liebster ›Hangout-Platz‹. Ich habe dort immer jemanden angetroffen, mit dem ich mich gern unterhalten habe, und die Kekse waren auch lecker. Vielen Dank dafür!

Nach dem gelungenen Auftakt von Feuer der Leere auf der Buchmesse zog der Roman natürlich in die Welt hinaus. Er tauchte in vielen Buchhandlungen auf – vielen Dank an die Fans, die mir Fotos von diesen Sichtungen geschickt haben. Im Kölner Hiveworld hielt ich meine erste Lesung aus dem Buch, wobei ich versucht habe, die astronomischen, physikalischen und biologischen Hintergründe des Romans darzustellen, um dann die dazu passenden Stellen vorzutragen. Dieses Konzept wird dem Buch am besten gerecht, glaube ich, weswegen ich es auch für künftige Lesungen beibehalten werde. Inzwischen sind die ersten Rezensionen aufgetaucht, und auch die Leserunde ist beinahe beendet. Eine überraschende Erkenntnis war dabei für mich, dass tatsächlich existierende Dinge (wie die Schwerelosigkeit im Weltraum) auf die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer befremdlicher gewirkt haben als frei erfundene Elemente (wie ein gigantisches lebendes Raumschiff).

Ein bisschen auf Tour war ich nach der Buchmesse auch noch. In Rastatt habe ich erstmals die heiligen Hallen von VPM, dem PERRY-RHODAN-Verlag, besucht, und habe sogar spontan eine Führung durch die Druckerei bekommen. Da kam für einige Stunden der Fanboy im Autor durch.

Grauwacht

Am Abend desselben Tages war ich beim Science-Fiction-Stammtisch in Stuttgart zu Gast, um über Grauwacht zu diskutieren. Hier hat mir besonders gefallen, dass man sich sofort in der traditionsreichen Runde willkommen gefühlt hat. Das gilt nicht nur für mich, sondern auch für diejenigen meiner Fans, die über meine Ankündigung auf den Stammtisch aufmerksam geworden sind. Hier der Bericht der Science-Fiction-Freunde Stuttgart, der auch auf weitere Berichte, etwa im Blog Bonnie’s Buchemotion und bei Büchertreff, verweist.

Ein mittelschwerer Kulturschock für mich war die MagicCon in Bonn. Das lag nicht am kostümierten Publikum – die Cosplayer empfinde ich auch auf der Leipziger Buchmesse als Bereicherung. Ungewohnt für mich war die Verehrung, die man den Stargästen aus Film und Seriengeschehen entgegenbringt. Auch hier geht es mir nicht um die langen Schlangen für die Fotosessions, aber der doch recht hohe finanzielle Einsatz für ein solches Bild verwundert mich schon. Ganz besonders seltsam für mich – weil ich es ›im echten Leben‹ in dieser Form noch nie gesehen habe – waren die in Tränen aufgelösten Fans nach einer solchen Fotosession. Eine junge Dame musste sogar gestützt werden, weil sie sonst umgekippt wäre …

Im Nachhinein finde ich aber, dass jemand, dem ein Foto dermaßen viel bedeutet, das Geld dafür auch gut angelegt hat.

Mit mir gab es auf der MagicCon keine Fotosession, sondern meinen ersten Weltenschöpfer-Workshop. Ich bin glücklich mit dem Publikum, das sehr gut mitgearbeitet hat, obwohl die Convention schon beinahe vorbei war, man also zwei anstrengende Tage hinter sich hatte. Ich glaube, auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat der Workshop gefallen. Wie bei einer Premiere nicht anders zu erwarten, habe ich einige Dinge entdeckt, die ich künftig anders machen möchte – zum Beispiel Arbeiten in Kleingruppen, oder eine Pause nach einer Stunde.

Abseits meiner Auftritte habe ich auch einige allgemeine Videos gedreht, wie etwa zum Gebrauch der Perspektive in einem Roman oder zu der Frage, wie viele außerirdische Kulturen es in der Milchstraße geben könnte. Man findet sie in meinem Videoblog.

       

Schattenkult

Und, was mich sehr gefreut hat: Rezensentin Hirilvorgul hat mein Buch Schattenkult bei Büchertreff besprochen. Dass ein Roman von mir rezensiert wird, ist glücklicherweise nicht ungewöhnlich. In diesem Fall hat die Rezensentin aber wirklich alles genau erfasst, was ich mit dem Buch erreichen wollte – und das ist eine sehr schöne Sache!

Was ist

Mein herzlicher Dank gilt allen, die meine Werke in der Vorrunde des Deutschen Phantastik Preises unterstützt haben. Die Phileasson-Saga hat es tatsächlich auf die Shortlist geschafft!

DPP 2017

Die Phileasson-Saga

Nun bitte nicht erschlaffen, sondern wie folgt vorgehen:

Anders ausgedrückt:

Bitte, bitte, bitte – ich habe noch nie einen Preis gewonnen – bitte stimmen Sie für Die Phileasson-Saga!

Robert Corvus Fangemeinde




Eine sehr witzige ›Bewegung‹ formiert sich derzeit auf Facebook: Die Robert Corvus Fangemeinde, die es als Gruppe und Seite gibt. Dort findet man ganze Alben voller Schnappschüsse und sogar ein Bootleg vom allerersten Auftritt des mittlerweile legendären Thorwalerchors.


Mehrere meiner Projekte befinden sich in verschiedenen Stadien der Überarbeitung, mehr oder minder kurz vor der Veröffentlichung. Am weitesten ist mein nächster PERRY-RHODAN-Doppelband, der Anfang Juni mit den Titeln Riss im Lügennetz (Nummer 2911) und Der letzte Galakt-Transferer (Nummer 2912) in den Handel kommen wird. Hier ist für mich nichts mehr zu tun, vielleicht sind die Hefte sogar schon im Druck.

Grünes Gold

Silberflamme

Bei Grünes Gold, dem dritten Band der Schwertfeuer-Saga, ist der erste Lektoratslauf absolviert, das Manuskript ist zurück im Verlag. Dieser Durchgang ist immer die intensivste Überarbeitung eines Manuskripts. Hier wird wirklich jeder Satz geprüft, und ich lese den kompletten Text noch einmal sehr genau. Die folgenden Lektoratsdurchgänge fokussieren auf die Änderungswünsche – was bereits für gut befunden wurde, wird nur noch in Sonderfällen angeschaut (wenn Änderungen an anderer Stelle ausstrahlen). Das bedeutet auch, dass die folgenden Durchgänge weniger Arbeitszeit erfordern.

Nur noch einmal werde ich den Text vor Veröffentlichung komplett lesen, nämlich in der Umbruchfahne.

Auch drei der diesmal vier Innenillustrationen sind bereits gezeichnet. Wieder konnten wir Timo Kümmel dafür gewinnen, und wieder wird es ein sehr schön gestaltetes Buch werden.

Beim vierten Phileasson-Band, Silberflamme, arbeiten wir derzeit in einem recht großen Team an der Fertigstellung. Neben Bernhard Hennen und mir als Autoren umfasst das auch die Redaktion des Rollenspiels ›Das schwarze Auge‹, die alles auf Stimmigkeit mit der Hintergrundwelt prüft, und die vom Heyne-Verlag angeheuerte Lektorin, die bereits mehrere Hundert Seiten geschliffen hat.

Dass dieser Band mit einiger Vorfreude erwartet wird, erkennt man auch daran, dass man sich schon viereinhalb Monate im Voraus zur Silberflamme-Leserunde anmelden kann.

Was wird

Nachdem ich mich im April mit allem Möglichem beschäftigt habe, aber nicht mit dem eigentlichen Schreiben (von Rohfassungen), wird es jetzt wieder Zeit dafür. Wie ein Wink mit dem Zaunpfahl erschien da die Publikation des Heyne-Verlagsprogramms für das Winterhalbjahr 2017/2018, in dem auch schon das Titelbild für den fünften PHILEASSON-Band, Schlangengrab, prangt. Das hat den Vorteil, dass ich es nun auch zeigen darf:

Phileasson V

Nun wäre es also gut, wenn auch die ersten Zeilen zu diesem Buch geschrieben wären, und das ist auch die nächste größere Aufgabe, der ich mich stellen werde. Dabei dienen mir existierende Romane aus der Welt von ›Das schwarze Auge‹ als Inspiration. Gegenwärtig entwickle ich mich zu einem Fan des Autors Karl-Heinz Witzko …


Das grüne Sofa

Natürlich werde ich auch weiter den Kontakt mit meinen Fans pflegen. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat möchte ich ein Live-Schreibzeichen machen. Direkt nach dem Versand dieser Epistula Corvi werde ich zur Intercomic fahren, um dort eine Signierstunde zu geben, die nächste Lesung (aus Feuer der Leere) wird im Rahmen der Reihe Das grüne Sofa am 9. Mai im Haus Arndt in Langenfeld stattfinden, und Ende des Monats kann man mich auf der Role Play Convention treffen. Dabei geht es nicht nur um Lesungen, sondern auch um Workshops, die ich in diesem Fall gemeinsam mit Bernhard Hennen halten werde. Alle Termine kann man auf meiner Terminseite anschauen.

Einen davon möchte ich herausheben, weil er eine längere Vorausplanung erfordert:

MMT

Wer sich von meinem Kollegen Michael Marcus Thurner und mir durch die (Schreib-)Mühle drehen lassen möchte, hat in ziemlich genau einem Jahr die Möglichkeit dazu. Es ist mir eine besondere Freude, als Co-Trainer bei einem der legendären Schreibcamps in Wiener Neustadt zu fungieren. Fieserweise durfte ich nämlich nicht selbst teilnehmen, deswegen musste ich es jetzt sozusagen durch die Hintertür schaffen! Einige der regelmäßigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kenne ich bereits, aber es gibt auch immer neue Gesichter, wurde mir zugetragen (aus erster Hand kann ich es nicht berichten, denn: siehe oben).

Das ganze findet auf einer Ranch statt (möglicherweise, damit niemand die Schreie hört …), und zwar in Wiener Neustadt/Österreich (also mit leckerem Essen). Eine intensive, fünftägige Sache, bei der wir sowohl auf die aktuellen Projekte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingehen, als auch Gruppenübungen anbieten werden. Gedacht ist die Veranstaltung für Leute, die einen professionellen Anspruch an ihr Schreiben haben.

Die Plätze sind natürlich begrenzt, da man bei einem solchen Setup nur bis zu einer gewissen Gruppengröße intensiv arbeiten kann. Wer sich einen Eindruck von den bisherigen Schreibcamps verschaffen möchte, wird auf der Webseite von Michael Marcus Thurner fündig. Über das dortige Kontaktformular kann man auch bereits Interesse an der Veranstaltung im April 2018 kundtun.


Ganz gleich, ob Sie die traditionelle Begegnung mit dem Werk eines Autor bevorzugen, indem Sie schlicht meine Romane lesen, oder einmal in meinem Videoblog oder bei einer Live-Veranstaltung hereinschauen möchten – ich wünsche Ihnen viel Freude dabei und bedanke mich für Ihr Interesse!



Robert CorvusBernard Craw




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