Epistula Corvi LIII
Liebe Leserinnen und Leser,
das Jahr 2024 verspricht Aufbrüche. Manche Pflanze treibt neu aus, und manche bricht als frischer Spross erstmals ans Sonnenlicht.
Ich freue mich an der sehr schön gestalteten Neuausgabe von Die Schwertfeuer-Saga. Von Timo Kümmel bekommt sie ein neues Gewand, was sich nicht auf den Umschlag beschränkt. Es gibt beispielsweise auch speziell gezeichnete Szenen- und Kapiteltrenner. Der erste Band, Rotes Gold, liegt bereits vor, und es macht Spaß, darin zu blättern.
Bei PERRY RHODAN beginnt für uns Macher die Reise in den neuen Zyklus – den ersten, den der frisch ernannte Exposéautor Ben Calvin Hary steuert. Jeder Wechsel in dieser Position ging mit einer mehr oder minder starken Neuausrichtung der größten Science-Fiction-Serie der Welt einher, und auch diesmal darf man sich auf Neues freuen – das die Leserschaft zwar erst im November erreichen wird, uns aber bereits aktuell beschäftigt.
Sternenbrücke wird in den Niederlanden erscheinen – die erste fremdsprachige Ausgabe eines meiner Romane, was mich sehr freut.
Vollkommen neu sind die Geschichten um die Vagabunden. Ich denke, hier wird es bald offizielle Informationen vom Verlag geben. Für den Moment sei geschrieben, dass dieses Projekt mein Science-Fiction-Engagement bei PERRY RHODAN in der Fantasy ausbalancieren wird. Zudem wird es eine Lücke füllen, die allgemein in der deutschsprachigen Fantasy besteht.
Die Arbeit daran wird mich bis in den Spätsommer oder Herbst beschäftigen. Aber damit soll »das Jahr des Neuen« für mich nicht enden. Ich probiere stets gern neue Ideen aus, und vielleicht gibt mir der Winter, mit dem 2024 ausklingen wird, die Gelegenheit, in (für mich) vollkommen unbekannte Gefilde vorzustoßen. Drückt mir die Daumen!
Was war
Die große Nachricht im Januar war der Wechsel der Expokratur bei PERRY RHODAN.
Bei Übergabe des Staffelstabs wird Wim Vandemaan vierzehn Jahre Handlungsvorgaben für die größte Weltraumserie der Welt erstellt und den roten Faden verantwortet haben, Christian Montillon zwölf Jahre lang. Sie haben das Verständnis der Leserschaft für die Kosmologie des Perryversums, den großen Überbau der Chaotarchen und Kosmokraten und der Mächte jenseits davon, erheblich erweitert. Sie haben uns Planeten und Raumschiffe, Zivilisationen und Figuren geschenkt, die wir niemals vergessen werden.
Nun läuft die Übergabe an Ben Calvin Hary. Im Sommer 2021, als noch niemand ahnte, welche Rolle er einmal spielen würde, war der sympathische Kollege bei mir im Stream zu Gast:
Inzwischen hat auch unsere diesjährige Autorenkonferenz stattgefunden. Wir trafen uns in Rastatt, um uns über Stand und Perspektive der RHODAN-Hauptserie auszutauschen. Diese Zusammenkunft ist zudem unverzichtbar, um den Teamgeist wachzuhalten. Trotz aller modernen Technik ist die Schriftstellerei im Kern eine Tätigkeit, die man allein ausübt. Etwas für Leute, die ohne regelmäßigen Kontakt mit Kollegen auskommen. Umso schöner ist es, wenn man diejenigen trifft, die die Leidenschaft für das gemeinsame Projekt PERRY RHODAN teilen. Nicht nur, weil dabei neue Ideen entstehen, sondern auch, weil es die Gewissheit erneuert, dass man eben doch zu einer Crew gehört, die zusammen diesen Kugelraumer fliegt.
Traurig gemacht hat mich der Tod von Hans Frey am 25. Januar 2024. Dieser freundliche und humorvolle Mensch ist den Science-Fiction-Fans vor allem durch seine hervorragenden Arbeiten zur Historie des Genres in Deutschland ein Begriff. Ich werde ihn wegen des angenehmen Austauschs vermissen, in den ich bei unseren Treffen treten konnte.
Die gute Nachricht zu Jahresbeginn ist, dass sich Die Vagabunden auf den Weg gemacht haben. Die Vertragsverhandlungen sind abgeschlossen, die Rahmenbedingungen sind geklärt, die ersten Textanteile liegen im Lektorat. Es geht los – und je länger ich an diesem Projekt arbeite, desto mehr Freude macht es mir. Ich glaube, es stecken einige Ideen darin, die meine Leserschaft überraschen können.
Was ist
Ich komme langsamer vorwärts als gewohnt. Zwar bin ich mir bewusst, dass es vielen Menschen auf der Welt schlechter geht als mir, aber ein Winter mit drei heftigen Grippeinfektionen und einer nicht unerheblichen Sportverletzung zum krönenden Abschluss hat es in sich. Letztere behindert mein Schreiben zwar nicht direkt, aber mit einer üblen Zerrung im Bein brauche ich für die täglichen Verrichtungen eben länger als üblich, was dann von meiner Arbeitszeit abgeht. Immerhin: Ich bin spürbar auf dem Wege der Besserung.
Was das Schreiben angeht, so bildet sich aktuell die angestrebte Balance zwischen PERRY RHODAN und Die Vagabunden heraus. Solange mir kein RHODAN-Exposé zur Umsetzung vorliegt, beschäftige ich mich primär mit meinem Fantasyprojekt. Wobei ich auch die RHODAN-Exposé lese, die nicht für mich bestimmt sind, sowie die Manuskripte meiner Kolleginnen und Kollegen. Schließlich möchte ich mich auf dem Laufenden halten – und außerdem lese ich die Serie gern.
Die aktuell bei RHODAN für mich anstehende Aufgabe ist die Mitwirkung am Abschluss des Fragmente-Zyklus. Das ist bis zu einem gewissen Grad ein Herzensanliegen, habe ich diesen doch mit dem Doppelband 3200 Mission MAGELLAN/ 3201 Die Vollkommenen beginnen dürfen. Deswegen wird man bis zum Zyklusabschluss noch recht viele Heftromane von mir lesen können. Auch auf die Zeit danach freue ich mich, werde es dann aber gemächlicher angehen lassen.
Die Neuausgabe von Rotes Gold bei Atlantis sorgt für Freude in meiner Leserschaft, die ersten Rückmeldungen zu diesem sehr schön gestalteten Buch sind einhellig positiv.
Zu den Ersten, die die Hardcover in Händen halten konnten, gehören meine Unterstützer auf Patreon. Diese Plattform entwickelt sich zu einer erfreulich stabilen Säule. Wer mich von Beginn an (Juli 2023) auf der Stufe »Sammelrabe« unterstützt, hat sechs Heftromane, ein Taschenheft, ein Paperback, eine Klappbroschur und ein Hardcover signiert nach Hause bekommen. Zusätzlich findet man dort Audiocasts und PDF-Schreibschnipsel. Und für mich: Die Gewissheit, dass es Leute gibt, die sich für meine Werke interessieren.
Was wird
Die Söldner des Klingenrauschs marschieren flott durch Atlantis.
Für Weißes Gold darf man das eBook Mitte April erwarten, das Hardcover Anfang Mai. Dieses Buch wird auch Söldnergold enthalten, eine Novelle, die es bis anhin ausschließlich als eBook gab.
Bei Grünes Gold ist das eBook für Mitte Juni geplant, das Hardcover für Anfang Juli.
Die Übersetzung von Sternenbrücke ist in Arbeit, im Sommer soll der Roman unter dem Titel Sterrebrug bei Uitgeverij Macc in den Niederlanden erscheinen. Bereits jetzt hat der Verlag dazu ein Kurzvideo bei TikTok eingestellt.
Die ersten Veranstaltungen des Jahres treten in die Planungsphase. Die Leipziger Buchmesse werde ich auslassen, dafür finden am Wochenende 10. – 12. Mai gleich zwei interessante Conventions statt. Am Freitag und Sonntag werde ich an der FedCon in Bonn teilnehmen, am Samstag am ColoniaCon (zur ebenfalls in diesen Tagen stattfindenden Fantasy Basel schaffe ich es leider nicht). Auf der FedCon hatte PERRY RHODAN vergangenes Jahr einen sehr gut angenommenen Stand. Das versuchen wir, zu wiederholen. Ich werde auch einige Programmpunkte bestreiten, Einzelheiten findet man in der Terminliste auf meiner Homepage.
Kurz darauf, am 15. Mai, komme ich zu Thalia nach Wildau in der Nähe von Berlin, um aus Sternenbrücke zu lesen. Das freut mich besonders, weil ich nun einmal weit im Westen lebe und nicht so häufig in den Osten Deutschlands komme.
Ansonsten scheint, wenn ich auf die kommenden Wochen und Monate schaue, mein Wunsch in Erfüllung zu gehen, dass ich mich auf das konzentrieren kann, was nach meiner Überzeugung die Schriftstellerei nahezu vollständig definiert: Schreiben und Lesen. Ich freue mich darauf.
Ich hoffe, das Ergebnis werden Texte sein, die Ihr gern lesen werdet.
Robert Corvus – Bernard Craw